Gegentorfieber - Bolzen-Cup 2006 mit den Vestpiraten
Nun also auch hier: der wenig objektive Bericht über den Ausflug des Team Vestpiraten zum Bolzen-Cup »4pluseins« in die Essener 'goalfever'-Halle (incl. erfolgreichem Verbraten aller suchmaschinenwichtigen Wörter im ersten Satz, hrhrhr).
Der sportliche Teil wurde von mir schon am Montag abgehandelt, hier beschränke ich mich auf das Drumherum vor, während und nach dem Turnier. Fotos gibt's wie üblich als flickr-set. Nu aber im einzelnen.
Von der Anmeldung zum eigenen Trikot
Das Glück war uns holt bei der Anmeldung zum diesjährigen Bolzen-Cup - einen Tag vor Ablauf der Frist per Mail angemeldet und einen Tag nach der Frist die Zusage bekommen: effizienter Einsatz aller vorhandenen Mittel. Einzig die danach kommende Mailflut zwischen dem verantwortlichen Bolzen-Team und mir bezüglich der Teamdaten (Mannschaft, Foto oder Logo, Steckbrief, ...) war ein wenig nervig, weil ich wohl an drei verschiedene Leute die Infos verschickt habe und zwischenzeitlich das Team Vestpiraten (zumindest auf bolzen-online.de) aus Dortmund kam.
Bis wir dann endlich mal alle Spieler zusammen hatten, dauerte es bis zum Donnerstag vor dem Turnier, was ein vorbereitendes Training natürlich unmöglich machte (daher auch unser absolut fantastisches Abschneiden); zumindest konnten wir dank schneller und günstiger Produktion mit einheitlichen Trikots auflaufen - das nächste Mal gilt nur noch Vorkasse, meine Herren!
Die am selben Tag eintreffenden Turnierheftchen klärten zumindest schon einmal die Gegnerfrage - dennoch war der Optimismus ungebrochen (»Wir wollen nach M'gladbach!«).
Unter Freizeitbolzern - rund um das Turnier
Erstmal grossen Respekt und zig Dankesreden für die perfekte Organisation an das Team Bolzen/11Freunde/intro. Auch wenn die Lautsprecheranlage per Mikro nicht so wollte, gab es in diesem Bereich nix zu moppern (die Durchsagen gab es dann - Ultra-like - per Flüstertüte. Klassisch).
Das Schiri-Dreigestirn machte bei der Ansage der Hallenregeln einen sehr durchgreifenden collina'esken Eindruck - sämtliche Verbote (Torwart im 5-Meterraum, Grätschen und Bälle über 1,80 Höhe verboten, etc.) machten wohl grossen Eindruck - auf dem Feld war dann aber doch nicht viel davon zu spüren gewesen - ich hab's mir rigider vorgestellt nach der Ansage. Leider konnten wir diese Lockerheit nicht zu unserem Spielvorteil nutzen ...
Die gegnerischen Teams selbst erwiesen sich alle als 'professionelle Freizeitbolzer' - wenn es sowas überhaupt gibt. Die gewisse Lockerheit, die man von ähnlich gearteten Veranstaltungen gewohnt ist, war hier wohl völlig fehl am Platze (sic) - da hat wohl der jahrelange Ligaalltag einiges plattgemacht. Schade drum.
Trotzdem kam der Spass zumindest bei uns nicht zu kurz, nicht ohne Grund gewannen wir dann auch verdientermassen den Publikumspreis für die beste Mannschaft neben dem Platz (weil auf selbigem für uns eh nix zu reissen war). Für die nett verpackte Brause nochmals Danke an die Veranstalter.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel
Die Enttäuschung hielt sich in Grenzen und machte erschöpftem Realismus Platz - im Alternativen Kulturzentrum prosteten wir uns mit unserem Gewinn zu und verabredeten schon mal grob die nächsten Trainingseinheiten - ab März d.J. Da konnte einen auch die dortige kulturelle Veranstaltung nicht mehr runterreissen.
Mit totaler Fitness und hochmotiviert sehen wir uns im nächsten Jahr, Bolzen-Cup!
Can You Hear Celtic Sing? Yeah, Yeah!
That is really amazing - Gänsehautfaktor 10: vom Newsletter von Ultra St. Pauli gab es diese Woche ein Video vom Match Celtic Glasgow - FC Barcelona - mit dem grandiosesten Fanchor ever singing »You'll never walk alone«.
Wer sich das Video ziehen will, einfach bescheid geben (i.d. Kommentaren), dem kann ich gerne den Link schicken. Es lohnt sich wahrlich.
Happy Birthday, Agenturschluss!
Mist, Jahrestag verschlafen. Whatever - vor einem Jahr (plus einem Tag), pünktlich zum Start der alg2-'Reform' gab es in mehreren Städten die Aktion Agenturschluss, die sich gegen eben jene Arbeitsmarkt'reform' wandte und kreativen Widerstand dagegen ankündigte.
Eine Bilanz vom 31.12.05 gibt's bei indymedia, aktualisiert am 03.01.06 an gleichem Ort mit weiteren Links zu Presseberichten, Aktionen, Flyern etc.
Nicht zu vergessen die Printausgabe des Rückblicks auf ein Jahr Hartz IV.
Ein erfreulicher Rückblick sieht sicherlich anders aus. Aber 'die' haben's ja nicht anders gewollt.
wm 2006 - der lokale Tourguide?!
Wo wir grad so schön beim Fussball sind - bin vorhin auf eine interessante Idee gestossen, die unter fotografisch/gestalterisch begabten und fussballerisch interessierten Personen/Bloggern (hrhr - die Unterscheidung is klasse ...) diskutiert gehört:
während der drohend näherkommenden wm 2006 (tm) bieten lokale Szenekundige Beamte Menschen, die sich auch bei flickr darüber austauschen können, dem Fanmob die Gelegenheit, kulturell wertvolle Punkte (Läden, Kneipen, Vergnügungsmeilen, etc.) der jeweiligen Stadt kennenzulernen und davon ein paar Bildchen, Berichte, Blogeinträge und sonstiges anzufertigen. Ob's unbedingt was kosten soll(te), steht auf einem anderen Blatt, Selbstkostenpreis wäre diskutabel, man will ja kein Touristikunternehmen aufbauen.
Ich bin mir gerade nicht sicher, ob es solcherart Ideen nicht schon kommerziell gibt, eine d.i.y.-Variante wäre auf jeden Fall nicht zu verachten.
Ich bitte daher freundlichst, die Idee an anderen Orten zu diskutieren und weiterzuverbreiten. Versuch macht kluch.
»Der Traumhüter« meets Arsenal vs. ManU
Der intellektuelle Fussballfan benötigt ab und an ein wenig kulturelle Beigaben, um sich davon zu überzeugen, dass sein Tun und Sein einem höheren Ziele gewidmet sind als nur dem schnöden Streben nach Tore, Punkte, Meisterschaften. Also sucht er sich eine kuschelige Lokalität in einer nicht allzufernen Stadt, versucht, ein paar Abenteurer um sich zu scharen und schon kann's losgehen.
Dass dann der Abend ein wenig anders verläuft als gedacht, die Scharen sich nicht scharen lassen wollten, und man hinterher noch vor verschlossenen Zugtüren steht, weil der Schaffnix am anderen Ende des Zuges auf Nachzügler wartet um selbige dann gekonnt am Gleis stehen zu lassen, konnte man ja nicht vorhersehen.
Whatever - mit Genosse D. und ohne Vestpirat K. ging's nach Duisburg ins Hundertmeister, um dort den Worten aus dem Buche 'Der Traumhüter' von Ronald Reng über den Keeper Lars Leese zu lauschen.
Die Lesung bot einen interessante Querschnitt aus dem Buch, u.a. das Probetraining beim BvB, die Vertragsverhandlung Leese's mit Rainer Calmund und das Match Barnsley gegen Liverpool. Der Stil ist kurzweilig und in keinster Weise fachidiotisch; einer der wenigen deutschen Spieler, der nicht direkt langweilt, wenn er anfängt zu reden. Und vor allem auch was zu sagen hat.
Ein Fussballbuch, das die Investition auf jeden Fall lohnt. Mein lokaler Buchdealer wird sich freuen.
Direkt im Anschluss gab's Bezahlfernsehfussball aus England 'live' und in Farbe - Arsenal gegen Manchester United (Fazit bei allesaussersport). Die erste Halbzeit (0:0) gönnten wir uns, bevor das Zeitmanagement uns nötigte, Richtung Bahnhof zu eilen, um dort (s.o.) der Bahn schüss sagen zu können. Danke sehr.