dfb-pokal auf Kreisebene: Wir fahrn nie nach Berlin!

Wenn der Stadionsprecher die Anwesenden mit »Sehr geehrte Damen, verehrte Sportsfreunde« begrüsst, dann ist man in den niedersten Niederungen des Fussballs - willkommen in den dfb-pokal-Vorentscheidungen auf Kreisebene, Bezirksliga unter sich. Heute: SG Hillen vs. VfB Waltrop.

Entgegen meiner Ansage, heute off zu machen, entschied ich mich situationsbedingt kurzfristig für das oben genannte Spiel meiner ehemaligen Heimatgemeinde gegen den Vorortverein. Der Wind liess sich auch heute genauso wenig lumpen wie in Oberhausen, nur Tore fielen reichlicher: am Ende zählte man sieben: fünf für die Hausherren, zwei für Waltrop.

Das Ergebnis liest sich schlimmer, als es im Endeffekt war; ein kurzer Aussetzer der Waltroper Hintermannschaft bescherte Hillen einen komfortablen 4:1-Vorsprung nach 25 Minuten, der Anschlusstreffer bis zur Halbzeit liess zumindest noch ein wenig Hoffnung bei den Mitgereisten aufkommen. In der zweiten Hälfte hatte, wie man so schön sagt, Waltrop mehr vom Spiel, bis eine 100%ige Chance von Waltrop das 5:2 für Hillen im Gegenzug klarmachte. So schnell kann's gehen.

Was hätt ich mich auf ein Erstrunden-Duell VfB Waltrop - [Bundesligist hier einsetzen] gefreut.

Oberhausen - St. Pauli (0:0)

Bericht vom Match in Oberhausen gibt's morgen weiter unten. Hier nur Eine kleine Impression aus dem Gästeblock:
Blick aus dem Gästeblock in Oberhausen

Vorweg: die Bilder findet man am gewohnten Ort. Mehr wäre auch nicht zu sagen über das Spiel in Oberhausen. Aber ich schweife so gern ab.

Die Anreise bescherte mehreren St. Pauli-Fans aus und um Dortmund herum die Bekanntschaft mit dem Katastrophen-Kommando Wittgenstein (»1. offizieller St. Pauli-Fanclub in Südwestfalen!«). Diese wussten glasklar arische von antifaschistischen Skinheads zu unterscheiden und taten dies dem 'Kameraden' auch kund. Seine zahlenmässige Unterlegenheit machte ihm wohl mächtig Mut, er stolzierte zweimal mucksmäuschenstill durchs Abteil. Grosser Auftritt!

Der Oberhausener Hauptbahnhof präsentierte sich äusserst grün; man bugsierte alle ankommenden St. Pauli-Fans Richtung Hinterausgang und in die bereitstehenden Busse zum Niederrheinstadion, wo man rechtzeitig zur Kassenöffnung günstig ermässigte Stehplatzkarten erwerben konnte.

Die Tartanbahn und der Wind aus Richtung Rhein-Herne-Kanal teilte den Gästeblock in zwei Hälften, die sich an den jeweiligen Sitztribünen aneinanderkuschelten. Mir war ganz fürchterlich nach 100% Support, ergo suchte man die Nähe der USP-Kurve. Was soll ich sagen: nach 90 Minuten Dauersupport kann man nicht wirklich viel vom Spielgeschehen mitteilen. Aufgrund des Ergebnisses kann ich das auch verkraften (schade, dass Spocht im Westen in dieser Woche Sendepause hat).

Was soll ich sagen: 90 Minuten Dauersupport, Tapetenchoreo zu Beginn (gefühlte zehn Minuten vor Anstoss), ein »Aux Armes!«, dass unserem Vestpiraten-Shouter die Tränen in die Augen trieb, sowie zweimal ein Support von Kurve zu Kurve (»Sonnenseite!«) - allerfeinstens, das!

Schön auch zu sehen, dass USP, wenn denn 'das Umfeld' stimmt, auch auf Support von 'ausserhalb' der Crew anspringt und diesen herzerfrischend einstimmt. So soll's sein!

Ach könnte ich mich doch endlich mal wieder für ein Heimspiel incl. MillerntorROAR so begeistern wie für ein Auswärzmatch ...

Peinliche Produkte (1): Fussballsackkostüm

Das hält man echt im Kopf nicht aus:
Ausschnitt aus Möbel-Hardeck-Prospekt

Das soll ein Fan-Kostüm sein, und laut Prospekt (22. - 28.02.2006, vorletzte .pdf-Seite (5,5 mb)) des Möbelhauses hardeck (Bochum) »der absolute Hit«.

Nicht genug der schwatt-rot-joldenen Sombreros, Iro-Frisuren(!) oder Unterbuxen - wer sich jetzt noch als nationalfarbenes Furzkissen beliebt machen will, findet in dem Bochumer Möbelhaus den einzig wahren Unterstützer.

Zur Wahrung der Privatsphäre des Prospektmodels wird nur ein kleiner Ausschnitt der Anzeige präsentiert.

Nachrosenmontagsnachtrag (28.02.06): gestern lief mir ein solcherart gekleideter (?) Mensch im heimischen rewe über den Weg. Hab mich nicht getraut, ihn zu fotografieren, weil er anscheinend zum Ladenpersonal gehörte (der Herr hinterm Reisekatalogschreibtisch?) und ich somit die nächsten Monate immer mal wieder um »einen Abzug des Fotos« gebeten worden wäre. Naja, im nächsten Jahr vielleicht ...

Die taz auf Bloggersfüsschen?

Erstmal sucht die taz aktuell 'ne(n) Programmierer(in) mit weitläufigen OpenSource-Kenntnissen und allem drumherum. Zweitmal taucht - verrissverdächtig - das Wort Blogs in den Zeilen auf:
Screenshot taz.de

Die wollen doch nicht etwa? Haben die denn von den anderen gar nichts gelernt?

Danke, Bärbel H.!

Ich liebe dieses Dreuckwerk:
Bild Titelseite 22.02.2006

Am Puls der Vogelgrippe vs WM-Absage-Schlagzeilen mit news.google.de. Das hat sogar einen beinahe totgeglaubten wm-blog wiederbelebt. Absurd.