Köln II - FC St. Pauli (1:2)

Ultra St. Pauli im Kölner Südstadion

Viel mehr als ein Foto vom lautesten, supportwilligsten Block im ganzen hässlichen Südstadion zu posten will mir partout nicht einfallen zu diesem Match am 11.11. in Köln. Und als wenn das Datum nicht schon Strafe genug gewesen wäre, gab es auf der Hinfahrt einen Sitzplatz im Gang des Regionalexpresses (zumindestens bis Düsseldorf, danach wurde der Wochenendtickethalter gefunden ...), die Fahrt zum Stadion dauerte 25 Minuten und drei Umstiege incl. Strassenbahnersatzverkehr, im Stadion selbstredend das lokale Ungebräu (Name vergessen) und die ligaweit gruseligste Gästekurve entfaltete ihre volle Nichtwirkung in Sachen Support beim anwesenden Auswärzfan.

Die Tore fielen natürlich auf der anderen Stadionseite, so dass man extra Sport im Westen online bemühen muss, um überhaupt was zu erkennen.
Der absolut unterirdischste Singsang ruhrpöttischer Art zum Thema »We love St. Pauli« raubte mir die letzten Nerven. Es heisst FABULOUS; weder »favourite« noch »fawulus« oder sonstwas Genuscheltes, ihr Spacken!

Dank freier Rückfahrt mit Eintrittskarte (Schaffner am Kölner Südbahnhof: »... und das war heute?«) im lokalen Verkehrsverbund blieb mir eine Heimreise mit den textsicheren Pappnasen erspart. Unterirdischerweise warf mir die Reiselektüre zur Vollendung dieses Tages ein Dutzend »Pauli« in der Stadionposterbeilage (Millerntor St. Pauli) an den Kopf. Wenn's einmal scheisse läuft ...

Ein mahnend Wort zur Frisurfrage

[...] Aber diskutieren hilft nicht mehr, wenn die Kinder mit kahl rasierten Köpfen nach Hause kommen. [...]

phoenix: »Der Feind im Haus. Wenn aus Kindern Nazis werden«

Wie oft muss man es den verantwortlichen Praktikanten Redaktören noch eintrichtern, dass (jugendliche) Personen mit ohne Haare nicht gleichzusetzen sind mit hohlbirniger Nazibrut?! Ab an die Tafel und einhundert mal schreiben:
Du sollst Skinheads nicht mit Nazis verwechseln!

Es gilt die deutsche Humorzeit

Volle Deckung:
Cartoon zum Thema Humor und Karneval

Seid nett zu Müllmännern!

... und richtet Euch nach den, auf Euren Mülleimern für sog. »grünen Müll« angebrachten, Aufklebern Eures Entsorgungsunternehmens:

Mülleimeraufkleber im Kreis Coesfeld

Ein deutsches Urteil

Wenn ein 77jähriger Antifaschist aufgrund einer nicht ordnungsgemäss angemeldeten Zusammenkunft von fünf Personen zu 10 Tagessätzen a 15 EUR verurteilt wird, weil er eben das hätte machen müssen, er jedoch nur den Opfern der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 damit gedenken wollte, dies einem Richter aus formaljuristischen Gründen aber nicht in den Kram passt, er die Kranzniederlegung sogar »durchaus billigend« zu werten habe, dann ist das kein skandalöses Urteil sondern schlicht und ergreifend Deutschland.

Ach ja - das Ganze trug (und trägt - es wird Revision eingelegt!) sich in Bochum zu, dessen Rechtsprechung man schon einmal als Provinzposse bezeichnen konnte.