500 Abos für die Jungle World

Wenn einem die liebste Lektüre (sowohl für den Abort als auch auf Reisen) abhanden zu kommen droht, greift man schon mal zu äusserst gewöhnlichen Mitteln und fordert eine in barer Münze klingende Solidarität ein, um selbige Lektüre noch möglichst lange (bis zur nächsten Kampagne) zu erhalten.

In diesem Fall geht's um das weitere Bestehen der Jungle World, die sich heute per »500 Abos für die Jungle World«-Abokampagne an die Abonennt/innen und Kiosklesenden wendet.
Eben darum wird ab sofort ein feiner kleiner (animierter - *schauder*) Banner auf der heimseitigen Naviseite zu finden sein, der direkt zur Aboseite der Jungle World verlinkt. Bis das Elend in Form von roten Abozahlen abgewendet scheint.
Oder darüber hinaus.

Klasse Bewusstsein

Wer gerade ein paar Cent erübrigen kann, möge sich doch mal überlegen, ob eine feine Domain zur aktuellen »Diskussion« (Thema: Klassengegensätze in Schland) nicht das passende Geschenk für untern Weihnachtsbaum wär - bevor so lustige Gesellen 'ne Weiterleitungsdomain auf ihre asoziale Propaganda daraus machen:
unterschicht.de ist zu verkaufen (Screenshotausschnitt).
(PS: es geht um diese Domain hier, gelle)

Wenn ich so überlege, fallen mir schon ein paar potentielle Kund/innen ein. Und das ist jetzt positiv gemeint, Ihr Halunken.

Aussitzen

Nun - was soll man dazu noch schreiben. Die Realität ist halt immer noch ein einziges grosses Absurdistan. Für das Produkt des Jahres gibt es natürlich auch den passenden Sitzplatz:
Schland-iger WC-Sitz ab 7,- EUR (Praktiker)

Schade: den Kram gibt's nur (regional wohl unterschiedlich terminiert) für knapp 'ne Woche - dank »Räumungsverkauf wegen Sortimentswechsels«.

Nicht solidarisch genug

Da war dieses Punkkonzert am letzten Freitag. Und als hätte man es geahnt kam die erforderliche Anzahl an Besuchenden nicht zusammen, damit die Veranstalter in Urlaub fahren bei plusminus Null hätten herauskommen können. Woran lags?

Die Vorlaufzeit betrug knapp zwei Wochen - hierbei wurden sowohl papierne Werbung (Flyer, Plakate) als auch diverse Foren und Terminbörsen reichhaltig genutzt. Die Idee, mal ganz auf erstere Werbeträger zu verzichten und sämtliche Propaganda »ins Netz« zu verlegen, könnte maximal bei längerer Planungszeit geleistet werden (bekannte Gestalten aus dem nahen Umfeld wussten schon von dem Termin, bevor ich ihnen einen Zettel zustecken konnte). Von daher: spart das zumindest die Kopierkosten.

Der Veranstaltungsort liess sich nicht lumpen und erhöhte mal flugs (hoffentlich nur für diesen Abend!) die Getränkepreise um 50 Cent - eigentlich ein Schuss ins Knie, geht man davon aus, dass Leute, die 'normalerweise' bei günstigeren Preisen gewisse Einheiten mehr verkonsumiert hätten, dies aufgrund der Preisanhebung dann doch nicht taten - well: man kann ausrechnen, was im Endeffekt günstiger für den Laden ist.
Die Kassenfee selbst erniedrigte sich soweit, einen Hypersupersondergruppenpreis für acht Leute zu erlassen, welcher dann aber doch nicht wahrgenommen wurde - weiss der Henker, wieso.

Die Zusammensetzung der Bands mag gewöhnungsbedürftig sein - szeneübergreifend schön und gut: wenn man nur für eine Band anreist und dann (trotzdem) den vollen Salär zu zahlen hat, überlegt man es sich dann doch eher dreimal, aufzutauchen. Da hilft auch kein »If the kids are united« - bei der Asche hört der Spass einfach auf. Und bei unterschiedliche(re)n Musikgeschmäckern sowieso. Wenn dann auch noch am selben Abend in der selben Stadt ein offbeat-lastiges Konzert weitere Zahlende fernhält, kommt das eine zum andern.

In diesem Sinne war es dann wohl Leergeld, welches gezahlt werden musste ...

Seien Sie solidarisch. Besuchen Sie ein Konzert!

Und zwar selbiges, welches am Freitag, 06. Oktober 2006 über die Bühne(nbretter) des Alternativen Kulturzentrums Recklinghausen holterdipoltern wird:
Flyer für das Konzert am 06.10.

Antreten zum Lautstärkemessen werden Kroiterfroinde aus Bochum (Deutschpunk), The Vaders (Punkrock) aus Ibbenbüren sowie Sidetracked (Alte Schule Hardcore) aus Unna.
Das nur für alle, die den Flyer hier nicht sehen können oder wollen (und für die Suchmaschinistas).

Getränke gibt's günstig ab 1,- EUR, kickern is für umme und die Leute sind selbstredend auf der richtigen Seite. Ausserdem ist der Laden selbstverwaltet und verdient schlicht und ergreifend die Unterstützung der anreisenden Massen.