Trampelpfad

Sicherlich können die Autoren, die in der Onlineversion der Süddeutschen Zeitung einen Artikel zum Thema (Höhe des ) alg2 verfassten, nicht allzuviel für den sog. 'Brotkrumenpfad' (breadcrumb), der zurechtfindenderweise im Kopfbereich der Seiten angeführt wird, doch hier ist er besonders unglücklich:
Screenshot des Breadcrumb der Süddeutschen Zeitung

Da passt es dann ganz hervorragend, auf die Mindestlohnkampagne des dgb (welche übrigens ein nerviges, wenn auch inhaltsbezogenes Flashlayer bei Aufruf der Seite bereithält) sowie das Weblog hungerloehner.de über eine Familie, die eben jenen Mindestlohn nicht erhält.

Overheard in the supermarket

Vorhin in der Schlange der Getränkeabteilung des Supermarktes zur feierabendlichen Einkaufsrunde: zwei Bengel, keine 20 Lenze, mit altersgemässem Business-Iro und gerade dabei, 20 Cent für den Regenwald zu spenden - der eine sieht den Aufsteller von Kilkenny-6-Packs, daran der Hinweis zum St. Patrick's Day und fragt seinen Kollegen:

St. Patrick's Day - ist das nicht diese Schwulenparade?

Immerhin - er wusste noch die Nummer seiner (?) Geldkarte. Und das ist ja auch schon mal was wert.

Essen ist braun-weiss!

Mal von dem Ergebnis abgesehen - für solche Ansichten spendiert man dem wohl zukünftigen Zweitligisten rot weiss essen gern die drei Punkte:
Da kuckstu - Essener neben dem Gästeblock staunt Bauklötze
(Ganzes Foto bei flickr)

Der gesamte Ablauf des Spieltages war wenig spektakulär - dabei hatte man schon mit dem schlimmsten gerechnet: man solle sich 'zivil kleiden', wie die Mail eines Dortmunder Kollegen andeutete. Na dann. Stressfrei ging's zum Vorortbahnhof Altenessen und mit den fast zeitgleich eintreffenden Sonderzugfans per Bus und mit grüner Minna-Begleitung zum Gästeblockeingang. Anscheinend sind Essener (Heim)spiele immer Grosskampftage für team green - das Aufgebot liess so manchen innere Sicherheit-Fanatiker freudig in die Hände klatschen.

Der Block gut gefüllt mit alten Bekannten liess dann nichts zu wünschen übrig: dass USP erst nach gut 20 Minuten erschien tat dem Support kein Abbruch - im Gegenteil - konnte sich die Kurve doch mal von deren Vorgaben quasi 'emanzipieren' und eigenständig das bekannte Repertoire absingen.
In der zweiten Halbzeit gab's dann Nonsensesupport und erstklassige Heimblockverarsche, die es einem aber auch viel zu leicht machten, sich über selbige zu amüsieren. Ganz klar - »Nur ein Jahr - dann seid ihr wieder da!«

Die Rückfahrt wieder mit Begleitkommando zum Bahnhof, dort noch flugs ein paar national gesinnte Mädels und deren eher jammerlappig auftretenden 'männlichen' Anhang verschreckt und dann mit Umweg nach Hause, den Ausklang des Tages in Angriff nehmen. Ebenso unspektakulär. Also gelungen.

Workingman's Death

Wenn Du denkst, dass Dein Arbeitstag mal wieder zu lang, zu stressig und überhaupt viel zu scheisse wär, dann nimm Dir doch demnächst mal 122 Minuten Zeit und schlurf mit ein paar Arbeitskolleg/innen (!) ins nächste Programmkino (weil in den grossen Palästen wird der hier eh nicht gezeigt) und schau Dir die Arbeitssituationen im 21. Jahrhundert in Donbass/Ukraine, Kawah Ijen/Indonesien, Port Harcourt/Nigeria, Gaddani/Pakistan oder in Liaoning/China an.

Plakat zum Film Workingman's Death
Sensiblere Gemüter sollten vor dem Betrachten der auf der Filmhomepage dargebotenen Bilder vielleicht noch nicht gegessen haben.

Und da sage noch eine/r, der Mensch stehe nicht mehr im Mittelpunkt der (heutigen) Arbeit ...

Papierspam

Werter Prickingshof zu Haltern, werte Post AG,
ich bin mir bewusst, dass Ihr nicht wissen könnt, dass ich dank anderweitiger Ernährungsweise aber auch nicht im geringsten zu Eurer Zielgruppe gehöre, die dem leiblichen Wohl per Verzehr von halben Meter langen Würstchen und ähnlichem Gedöns fröhnt.

Trotzdem hätte Eure übereifrige Verteilkraft sicherlich ein wenig in einschlägigen Rechtsbelehrungen blättern können bzw. eine solche Belehrung berufsbedingt erhalten können, die besagt, dass auch sog. »teiladressierte« Werbesendungen ('An die Bewohner des Hauses ...') in negativ bezeichnete Briefkästen nicht zwangsweise eingeworfen gehören.

Daher frage ich mich allen Ernstes - welches scheiss Wort von »Keine Werbung einwerfen!« wohl dieses Mal nicht verstanden wurde und dafür herhalten muss, dass auch dieses Mal ein vergrätzter Kunde mit überflüssigem Altpapier belästigt wird.

Sollte Ihnen, werter Prickingshof, werte Post AG, eine Antwort dazu einfallen, wäre ich erfreut, davon in Kenntnis gesetzt zu werden.
Nicht den geringsten Dank.