Gladiatorenbolzen um wm-tickets

Die Schlacht um Tickets für die Fussball-wm 2006 geht in eine weitere Runde: der Brausehersteller Coca-Cola sponsert (Flashalarm!) einen sieben Tage währenden Kampf von 140 (Freizeit-)Teams um die Eintrittskarten.

Die bisher noch sympathisch erscheinende Bolzen-Crew lobt das Getöse in höchsten Tönen:

In Zeiten, in denen unzählige WM-Tickets bei Lokalpolitikern versickern oder in zweifelhaften Gewinnspielen in Baumärkten an den Mann gebracht werden, kommt Coca-Cola mit einer Idee um die Ecke, die echten Fußballern Zugang zu den WM-Stadien verschaffen soll: Beim Coca-Cola Ticket Kick können sich Freizeitfußballer aus ganz Deutschland Tickets für die WM 2006 erspielen.

Und so weiter. Warum diese Veranstaltung weniger zweifelhaft sein soll, steht da nicht. Vielleicht, weil die Gesetze des Feldes gelten sollen - allerdings erst, wenn man sich vorher registriert hat und glücklich ausgelost wurde. Von daher sehe ich da keinen Unterschied zu Obi und Co.

Screenshot von coca-cola-ticketkick.de
Dass es von vornherein keine wirklich »gerechte« Verteilung von Eintrittskarten geben würde, war abzusehen. Dass jedoch eindeutige Werbeveranstaltungen von Freizeitbolzern als die demokratische Gelegenheit hochgejubelt werden, anstatt den Kram als weitere Brot und Spiele-Veranstaltung zu geisseln, ist wirklich erbärmlich.
Wird echt Zeit, für die wm ein annehmbares Asyl zu suchen - und zu finden.

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