Live von der Bewerberfront
Ein paar Zeilen über meine letzten Versuche, in ein mehr oder weniger gut bezahltes Beschäftigungsverhältnis zu gelangen (und möglichst auch für einige Zeit zu bleiben). Sämtliche Beteiligten sind anonymisiert.
- - da war die Firma im tiefsten Sauerländle, die per zwei Mal umsteigen an völlig unbekannten Bahnhöfen erreicht wurde. Das Gespräch verlief sowas von entspannt mit dem Hauptcoder sowie einer der Chefinnen, dass es fast schon nicht mehr wahr war. Man plauderte über verschiedene html-Editoren (Handcoding rules ok), die derzeitige Auftragslage (richtig was los) und wann ich denn anfangen können wollte. Die 1 1/2 Stunden Fahrtzeit wären zu verschmerzen gewesen - allein: ich habe wohl zu lang gezögert beim ja-sagen. Ergo kam 'ne Woche später die Nachricht, dass man sich gegen mich entschieden hätte.
Dem (vermeintlichen) Job trauer ich heute immer noch nach. Seufz. - - da war das 15minütige Gespräch in der hippen Metropole Düsseldorf: völlig unmotiviert, weil ich schon ein 1/2 Jahr vorher eine Bewerbung dorthin schrieb und nicht die kleinste Reaktion erhielt, aber auch weil mir der Laden irgendwie zu unpersönlich rüberkam; auf deren Website herrschen Standardfloskeln und Stockartbilder vor - örgs. Der Firmensitz in einer Art Industriegebiet machte mächtig Eindruck mit dem stilisierten Firmenanfangsbuchstaben über der Tür (hui hui). Der smarte Cheffe schien viel beschäftigt und hat meine Bewerbung wohl kurz überflogen (grosser Laden, viel zu tun, jaja) - ob ich denn »was für [ihn] mitgebracht hätte« - Ausdrucke meiner Referenzen? Wozu? Die sind doch online - ? Whatever - 15 Minuten später war ich wieder raus und am nächsten Tag kam die Standardabsage. Und schüss.
- - da war die Firma aus Köln, die mir nach ein paar Tagen zurückschrieb, ob es denn keine Agenturen in Dortmund gäbe, man suche eigentlich einheimische Bewerber. Daraufhin schrieb ich kurz und knackig zurück, dass ich es mir dank A-Amt im Nacken schlecht aussuchen kann, nur örtliche Agenturen anzuschreiben und dass sie doch bitte die Information, dass sie nur lokale Bewerber haben wollen, in den Ausschreibungen mitteilen könn(t)en. Schien gewirkt zu haben - am nächsten Tag war sowohl auf deren als auch der Jobportal-Website die Info zu finden ...
- - im Gegensatz dazu war da die Firma aus dem Bergischen (Land), von der keine 30 Minuten nach der Bewerbung ein Anruf(!) kam, wann ich denn Zeit für ein Gespräch hätte. Verwirrt sagte ich »heute noch?« - entschied mich dann aber doch noch für 'ne kleine
VerschnaufpauseVorbereitungsphase. Der Termin ist dann nächste Woche. - - finally waren und sind da sämtliche Firmen, die sich bisher - auch bei Nachfrage - gar nicht gemeldet haben. Weder positiv (Termin vereinbaren) noch negativ (Absage), obwohl ich seit einiger Zeit jedes Mal dazuschreibe, dass man doch bitte bitte (mit Zucker drauf) jedweden Bescheid geben möge, auch bei ner Absage. Scheint wohl auch nicht zu helfen.
Zu deren Verteidigung sei gesagt, dass es sicherlich bessere, ausführlichere, schönere etc. Bewerbungsanschreiben von zigtausend potentiellen Interessenten gibt, die meine bei weitem überragen; dennoch bin auch ich, als (zukünftiger, möglicher) Kunde, Mensch, Kreativer (etc.) eine Person, der man eine kurze Nachricht zugehen lassen kann, wenn Post bezüglich Arbeitssuche eingehen sollte. In einem weisen Bewerbungshandbuch stand mal (so oder ähnlich), dass man Firmen, die sich nach n Wochen immer noch nicht gemeldet haben, bezüglich einer (positiven) Antwortin den Wind schiessen abschreiben könne. Das werde ich dann demnächst wohl mal tun.
Bisher gab es 2 Kommentar(e):
pjat | 3. Februar 2006, 22:45
Sushi69 | 7. Februar 2006, 12:43