Metalautogrammjäger vs. Ska-/Punkkeller
Wirre Überschriften verleiten die Leser zum Klick. Und falls nicht - who cares?
Das Wochenende brachte - auch dank einiger kurzfristiger Terminplanänderungen - ein paar musikalische Angelegenheiten, die hier kurz umrissen sein sollen. Möglicherweise schweife ich auch vom eigentlichen Thema (?) ab, aber so ist das halt in journalistenfreien Zonen.
Sodom-Autogrammstunde - Idiots Records
Solcher Art Veranstaltungen werden nicht gross herumgetragen, auf dass sie von 100erten Leuten mitgekriegt werden, nein, sowas wird per Zettelaushang am Laden des Geschehens den Vorbeiflanierenden Metalheads kundgetan und gut ist. So waren denn auch um 16:00 Uhr ca. 50 Kopfschüttler vor Ort um den Thrash-Urgesteinen Sodom zu huldigen und deren Unterschriften auf allerlei Krempel zu verewigen, darunter extra gedruckte Autogrammkarten und Fotos als auch beinahe sämtlicher musikalischer Output (Vinyl, CD) und Merchandise der Band (T-Shirts, Aufnäher). Objekt des Tages war ein blau-weisses Sodom-Shirt mit "Gelsenkirchen 82" auf der Rückseite - gekauft im hiesigen Laden. Das sorgte beim haarigen bvb-Anhang für einige Lacher und angewiderte Gesichter.
Das zur Feier des Tages von Sir Hannes kredenzte Union Siegel-Pils wurde nicht verschmäht und nach kurzweiligem Warten und fotografieren durfte man dann auch seine handgekritzelte, und in 500 Jahren sicherlich fürchterlich wertvolle Unterschriftenrarität mit nach Hause schleppen. Grazie.
Ropey Shags, Brainbugs - Ruhrpottpiratten St. Pauli-Fanparty
Dank der frühzeitigen Absage des Spiels bvb 2 - FC St. Pauli war diese Fan-Party eher eine regionale Angelegenheit mit familiärem Charakter: die üblichen Verdächtigen und deren Kameras plus viel zu wenig Laufkundschaft sahen die erste grössere Veranstaltung der Ruhrpottpiratten. Ich halte mich nicht lange mit den Bands auf - die Musik war ok und so weiter - aber der Laden. Das ungemein "clubbige" am bakuda ist wohl die Enge und die Tatsache, dass es da unten im Keller nicht den Hauch von frischer Luft gibt. Innerhalb von 30 Sekunden nach Betreten des Ladens darf man sich gereizter Augen, klammem Atem und dem unnachahmlichen Odeur von zu schnell und zu viel gepafften Kippen erfreuen ohne die geringste Chance, selbigem zu entkommen, es sei denn, man hängt die ganze Zeit im Kassenbereich am Ende der Treppe ab.
Das macht natürlich einen Mordsspass, vor allem, wenn man den - diesmal günstigen - Eintritt bzw. die total überzogenen Getränkepreise für die übliche Plörre (astra, Kronen Pils) hinlegt und dafür einzig mit aktivem Passivqualmen belohnt wird. Kein Wunder in 'nem Laden, in dem das einzig kostenlose die lucky Streichholzschachteln und tonnenweise Werbeflyer für sonstige Festivitäten sind. Ich mochte mir nicht vorstellen, wie das mit möglichen 150 weiteren St. Pauli-Fans da unten ausgegangen wäre ...
Dieser Tag lässt mich eindeutig als Fan von rauchfreien Open Air-Metalkonzerten zurück. Was die Auswahl an möglichen Veranstaltungen schon arg eingrenzt, aber man kann ja noch mal hoffen.
Bisher gab es 1 Kommentar(e):
Die bands und den abend fand ich auch sehr nett, allerdings hat mich die verrauchte atmosphäre weniger gestört als die tatsache, das ich garnichts vertragen habe. von nicht mehr als fünf 0,33er atsra und zwei ordentlichen hansa-flaschen betrunken zu werden ist ja schon nicht mehr feierlich;-)
Mr. Tresenthesen | 12. Februar 2007, 16:27