Who the f*ck is Amateurfußball?

Das tut schon weh, aber scheinbar wollten Sie es ja nicht anders (zumindest nicht die Dortmunder Vereine: für den großen bvb wird in der siebten (7.) Liga (Landesliga Gr. 3) ein Match vorverlegt. Ironischerweise auch noch das Spiel gegen die vom »Großkapitalisten« W. Hopp quasi aufgekauften TSG 1899 Hoffenheim, den Verein also, dessen Präsidenten bvb-Fans auswärz in Hoffenheim mit einem so unglaublich kapitalismuskritischen Zielscheiben-Doppelhalter zu würdigen wussten; zu den Spieltagzerhackstückungen jedoch hatten sie nicht allzuviel beizutragen (man möge mich korrigieren).
Jetzt möchte ich mal 'ne Ultragruppierung sehen, die sich gegen die Verlegung von Vorortlandesligaspielen aufgrund der gleichzeitig stattfindenden Bundesligapartie starkmachen.

Da hammers also: Bundesliga kills the Amateurfußballterminkalender. Und die ganzen Initiativen der unteren Ligavereine (Unser Sonntag, Sonntag den Amateuren, Pro Amateurfußball, Sonntags-spielt.de [momentan offline]) sowie seitenweise Artikel und Berichte bei spon, zeit und in verschiedenen Weblogs ham haargenau was gebracht: nüscht, nix, nada, njente.

(Nebenbei frag ich mich gerade, wieviele Zuschauer das gleichzeitig stattfindende Amateurspiel den schwatt-gelben eigentlich weggenommen hätte? Reden wir hier von Zahlen in Portokassengröße? Vorfahrt für die Übertragungsrechteinhaberverwerter. Was für 'ne [unflätige Bemerkung bitte hier einsetzen]!1

Manchmal kann man dem Aufkleber hier einfach nur noch zustimmen:
Sticker: Nieder mit dem deutschen Fußball!

Bisher gab es 2 Kommentar(e):

  1. Schön, wie wieder Texte entstehen … fast wie am Fließband, der Herr Kollege ;-).
    Aber die Aufregung verstehe ich nicht. Ich schätze mal, es hat weniger mit den Zuschauer/innen zu tun, sondern das wahrscheinlich der halbe Kader beider Mannschaften ne Dauerkarte hat. Oder zumindest die Vorsitzenden, hehe

    Mika | 15. September 2010, 18:53

  2. Andersherum: das Problem für die Amateurvereine war (und ist jetzt) dass die 1. Liga denen mit den gleichen Anstoßzeiten (Sonntags, 15:30) die paar Fans, die sie eh nur noch haben, in den unteren Ligen wegnimmt, was vor der Spieltagzerlegung nicht unbedingt der Fall war – da konnte man erst zum Vorortverein gondeln und hinterher in der Vereinskneipe noch Bundesliga kucken.
    Und da es jetzt Sonntagspiele gibt, die zur gleichen Zeit angesetzt werden wie in den Amateurligen, wird dann auch mal in Liga sieben ein Match vor- oder zurückverlegt, nur damit »die Großen« zu dem Zeitpunkt (ungestört) spielen könnnen.
    In Dortmund gab’s dazu in einem der Gratisblättchen ein paar Aussagen von Amateurverantwortlichen, die sich maximal vorstellen konnten, einen »kreativen Dialog« mit dem bvb darüber zu führen, anstatt, wie z.B. in Bochum und Gelsenkirchen geplant (ob umgesetzt, weiß ich gar nicht mehr), einen wahrhaftigen Spieltagboykott durchzuziehen und sich somit mit dem dbf, der dfl und den lokalen Fußballverbänden anzulegen.

    mkorsakov | 15. September 2010, 19:28