»Louisiana« - ein sicheres Pflaster (?)
Die Dortmunder Pinte Louisiana hat aufgerüstet und ihre Räume (sowie die Draussenbewirtung) mit schicken Kameras ausstaffiert.

Nun ist dieser Laden nicht unbedingt jedermans Sache, und man kann solcherart überwachte Privatbetriebe dank reichlich alternativer Ausgehmöglichkeiten sicherlich meiden.
Was jedoch für die Gäste ein leichtes ist, hat für die Angestellten möglicherweise weitreichendere Folgen: laut Rundschauartikel von heute droht der Laden Angestellten, die mit der installierten Rundumsicherheit nicht einverstanden sind, mit Kündigung, sollten diese eine Einverständniserklärung nicht unterzeichnen:
»Die Geschäftsführung der Gaststätte "Louisiana" an der Kleppingstraße übt Druck auf ihre Mitarbeiter aus. Denjenigen, die eine Einverständniserklärung zur bald startenden Video-Überwachung nicht unterzeichnen wollen, droht die Kündigung. Das behauptet Manfred Sträter, Geschäftsführer der Gewerkschaft Nahrung, Gaststätten und Genuss (NGG) in Dortmund. [...] "Auch in der Küche soll es eine Kamera geben. Ich weiß nicht, was da jemand befürchtet. Vielleicht, dass eine Pommes geklaut wird", so Manfred Sträter, der seine Information aus einem vertrauensvollen Gespräch mit einem Louisiana-Mitarbeiter bezieht. [...]«
Nicht nur, dass man nicht mehr unbeobachtet von irgendwelchen elektronischen Augen das Getränk seiner Wahl schlürfen kann, man kann sich gleichzeitig auch noch mitverantwortlich fühlen, wenn man sich mit kritischen Angestellten solidarisch zeigt und den Laden schlichtweg ignoriert und deren Überwachungstick kritisiert.
Zur Formvollendung der Louisiana-Videosammlung fordere ich hiermit gleichzeitig die rund um die Uhr-Aufzeichnung der hauseigenen Toiletten, wie schon an anderen Orten praktiziert.
Und ein paar kritische Texte können in das ebenfalls korrekt überwachte Gästebuch des Ladens geschrieben werden (Framesetseite, Link funzt nur bei abgeschaltetem Javascript (danke, Frameumleitung).)
Happy Birthday, Fidel
Alles Gute, Du. Und möglicherweise weitere 80 Jahre im Kampf gegen den grossen Bruder äh - Erzfeind da oben im Norden.
Zur Feier des Tages - wie wär's mit ein wenig Kuchen (für die Kleinen sogar gratis) im kuscheligen Büro der Linkspartei, hm? Kein Problem, sagst Du? Na dann - Mahlzeit.

(Die Einladung in ganzer Pracht)
Polizisten scharf schiessen sehen
Schön, wenn es dabei keine Toten zu beklagen gibt. Noch schöner, wenn es dabei eher familiär-volksfestig zugeht, man jedoch einen kleinen Obolus (1,- EUR) zu zahlen hat, um selbiges anschauen zu dürfen. So geschehen beim gestrigen Finale der Fussball-EM der Polizei, welches man sich kurzfristig im ehrenwerten Stadion Rote Erde anschauen konnte (flickr-set!).
Kurzfristige Überlegungen, mit kreativen Plakaten resp. Transparenten aufzulaufen, hätten die Familien-Feierhaftigkeit der Veranstaltung ad absurdum geführt - selten hat der demotouristisch erfahrene Mitbürger so entspannt herumsitzen- und -stehende Team Green-Einheiten gesehen; selbst rund um Wasserwerfer und Räumpanzer, die, den Gerätschaften angemessen, am Spielfeldrand für's interessierte Publikum aufgereiht waren, herrschte kuschelige 'kommen Sie, schauen Sie, staunen Sie!'-Atmosphäre. Da will man ja nicht mit »acht Cola, acht Bier« um die Ecke kommen.
Zur Höhepunkt der Volksfestigkeit spielten dann die Finalteams von Dland und Frankreich auf dem grünen Geläuf. Meinem unmassgeblichen Eindruck nach waren die 'Blauen', die heuer in weiss antraten, spielerisch überlegen, doch auch die schwarz-weissen (heute in rot-weiss) konnten ein paar Szenen für sich entscheiden. Der Linienrichter auf der Tribünenseite machte in Halbzeit zwei so manche Chance der Franzosen durch viel zu hektisches Gewinke zunichte, was ich mit lautstarken Missfallensbekundungen abkanzelte.
Zu allem Unglück gab es während meiner kurzen Abwesenheit auf dem frisch umgebauten Abort den alles entscheidenen 11Meter für Dland, welcher klar verwandelt wurde.
Danach mühte sich Frankreich redlich, aber obiger Linesman als auch die eigene Unfähigkeit vor dem Tor brachten nix zählbares mehr ein. Ergo heisst der neue Polizeifussballeuropameister Dland. Glückwunsch. Oder so.
Die Pokal- und sonstige Übergabe vollzogen ein pfundiger Mann aus Leverkusen und unser aller Innenminister mit freudigstem Lächeln. Wann schüttelt einem schon mal der oberste Dienstherr die verschwitzte Pranke?! Eben. Ein allzu würdiger Abschluss eines friedfertigen Turniers.
Soweit man das von 90 betrachteten Minuten sagen kann.
Artikel des Jahres (wm-Nachtrag)
Ohne Bild, weil sonst wär der Witz wech. Aber wie geil ist das denn eigentlich?!1
Zero Leben, Super Kehrseiten
Sowas kommt davon, wenn man zu lange auf die (verspätete) Strassenbahn warten muss und allüberall von Werbebanden zugemüllt wird.


