Im Freitag-abend-Moshpit (verspätete review)
Ach ja - Wochenende war letztens auch mal wieder. Grund genug, im umgebungsnahen Wanne-Eickel das städtische Jugendzentrum heimzusuchen und dort ein paar Stromgitarren zu lauschen.
Eigentlich wollte ich endlich mal Dave Horrorbiz' neue Band anhören, was auch erfolgreich gelang.
Die Örtlichkeit besticht durch schlichte Jugendzentrumsoptik - in direkter Nachbarschaft einen Eingang weiter vertreiben sich Migrantenkids die Zeit mit Tischtennis und Kicker; zwischenzeitlich nerven sie am Konzerteingang um »nur mal kurz [zu] kucken, Lan.« Schon klar.
Auch putzig: bei solchen Konzerten (zahlende Besucher: unter 100) auf Gästeliste reinzukommen, um sich den Eintritt (fünf EUR) zu sparen. Ein Witz. Traut Euch das mal beim »Pressure Festival« oder ähnlichem Gedöns. Da lacht Euch die Security aus, man.
Immerhin gibt es hier sehr lustige Eintritt-bezahlt-Stempel. Dieses Mal auch.
Dave Horrorbiz, wie gewohnt mit kleinem-feinen Merchandisestand, machte mit seiner neuen Band den Aufwärmer. Kam mir vor wie Papa Hardcore und die Schlümpfe. Vielleicht tu ich dem Rest der Combo auch nur Unrecht, aber man muss im Alter auch alten Leuten Respekt zollen. Den verdient Dave allein schon für seine jahrelange Knechtschaft im Yellowstone zu Oberaden!
Die musikalische Leistung sollte man wohl in eine Schublade packen und bewerten - nich mein Ding. Verglichen mit Dave's anderen Projekten ist der Sound jedoch reichlich gemässigter, auch wenn's ein paar lautere Songs gibt. Mit der Zeit gewöhnt man sich an alles.
Die Labelkollegen namens Sidetracked polterten zu dritt mächtig los und waren endlich mal wieder ein gelungener Wochenendanfangssound. Auch wenn ich sowas nicht immer brauche - ab und an das volle Brett is dann doch mal Pflicht. Schick getan, Sidetracked!
Abschliessend liessen es die gemischte Ruhrpottcombo Tulip vor wirklich leeren Hallen krachen. Mit coolem Merchandise, das man u.a. im gewohnten flickr-set bewundern kann, konnten sie schon begeistern - dass die Jungs vor fast leeren Rängen spielen mussten lag hoffentlich nur an der noch gar nicht so fortgeschrittenen Zeit. Beim nächsten Auftritt staub ich dann auch 'ne cd ab, wenn die Kohle noch reicht.
Mit den während des Abends auftauchenden Dortmundern landete man dann viel später noch in einer heimischen Absteige, die ebenfalls würdig geflickrt wurde.
Weitere Sets zum Thema nicht ausgeschlossen ...
Die wm auslöffeln
Zur Feier des Tages Jahres gibt es bei einem bekannten Tüten-Dosenfutterhersteller Verkäuferdankbarkeit in Form von draufgepackten Inhaltsprozenten (bis zu 40).
Auch Nudeln in Fussballform werden tütenweise angeboten:
Die Geschmacksprobe dazu gibt's demnächst.
Gemeinsam shoppen?
Nein, das ist keine Aufforderung, stundenlang durch irgendwelche Läden zu latschen und Umkleidekabinen zu verstopfen o.ä. Hier geht's um den gemeinsamen Erwerb von in grosser Zahl angebotenem Gut (in diesem Fall Musik auf Vinyl), welches auf einer eigens dafür eingerichteten Seite verscherbelt werden will. Der Verkäufer würde gern die gesamte Liste auf einmal losschlagen; leider sind nicht alle Objekte für mich interessant genug, als dass ich diese en bloc ersteigern würden wollte (sonst müsste ich dann 'ne Liste mit zu verkaufendem Krempel veröffentlichen usw.).
Aber vielleicht findet sich ja so ein/e Musikinteressierte/r, welche/r gern mitshoppen würden wollte - und 'nen Plattenspieler besitzt.
Kontakt wie üblich über die Kommentare oder E-Mail. Danke.
(Für diese Gratiswerbung krieg ich keine Prozente. Jdf. noch nicht)
Gladiatorenbolzen um wm-tickets
Die Schlacht um Tickets für die Fussball-wm 2006 geht in eine weitere Runde: der Brausehersteller Coca-Cola sponsert (Flashalarm!) einen sieben Tage währenden Kampf von 140 (Freizeit-)Teams um die Eintrittskarten.
Die bisher noch sympathisch erscheinende Bolzen-Crew lobt das Getöse in höchsten Tönen:
In Zeiten, in denen unzählige WM-Tickets bei Lokalpolitikern versickern oder in zweifelhaften Gewinnspielen in Baumärkten an den Mann gebracht werden, kommt Coca-Cola mit einer Idee um die Ecke, die echten Fußballern Zugang zu den WM-Stadien verschaffen soll: Beim Coca-Cola Ticket Kick können sich Freizeitfußballer aus ganz Deutschland Tickets für die WM 2006 erspielen.
Und so weiter. Warum diese Veranstaltung weniger zweifelhaft sein soll, steht da nicht. Vielleicht, weil die Gesetze des Feldes gelten sollen - allerdings erst, wenn man sich vorher registriert hat und glücklich ausgelost wurde. Von daher sehe ich da keinen Unterschied zu Obi und Co.
Dass es von vornherein keine wirklich »gerechte« Verteilung von Eintrittskarten geben würde, war abzusehen. Dass jedoch eindeutige Werbeveranstaltungen von Freizeitbolzern als die demokratische Gelegenheit hochgejubelt werden, anstatt den Kram als weitere Brot und Spiele-Veranstaltung zu geisseln, ist wirklich erbärmlich.
Wird echt Zeit, für die wm ein annehmbares Asyl zu suchen - und zu finden.
Live von der Bewerberfront
Ein paar Zeilen über meine letzten Versuche, in ein mehr oder weniger gut bezahltes Beschäftigungsverhältnis zu gelangen (und möglichst auch für einige Zeit zu bleiben). Sämtliche Beteiligten sind anonymisiert.
- - da war die Firma im tiefsten Sauerländle, die per zwei Mal umsteigen an völlig unbekannten Bahnhöfen erreicht wurde. Das Gespräch verlief sowas von entspannt mit dem Hauptcoder sowie einer der Chefinnen, dass es fast schon nicht mehr wahr war. Man plauderte über verschiedene html-Editoren (Handcoding rules ok), die derzeitige Auftragslage (richtig was los) und wann ich denn anfangen können wollte. Die 1 1/2 Stunden Fahrtzeit wären zu verschmerzen gewesen - allein: ich habe wohl zu lang gezögert beim ja-sagen. Ergo kam 'ne Woche später die Nachricht, dass man sich gegen mich entschieden hätte.
Dem (vermeintlichen) Job trauer ich heute immer noch nach. Seufz. - - da war das 15minütige Gespräch in der hippen Metropole Düsseldorf: völlig unmotiviert, weil ich schon ein 1/2 Jahr vorher eine Bewerbung dorthin schrieb und nicht die kleinste Reaktion erhielt, aber auch weil mir der Laden irgendwie zu unpersönlich rüberkam; auf deren Website herrschen Standardfloskeln und Stockartbilder vor - örgs. Der Firmensitz in einer Art Industriegebiet machte mächtig Eindruck mit dem stilisierten Firmenanfangsbuchstaben über der Tür (hui hui). Der smarte Cheffe schien viel beschäftigt und hat meine Bewerbung wohl kurz überflogen (grosser Laden, viel zu tun, jaja) - ob ich denn »was für [ihn] mitgebracht hätte« - Ausdrucke meiner Referenzen? Wozu? Die sind doch online - ? Whatever - 15 Minuten später war ich wieder raus und am nächsten Tag kam die Standardabsage. Und schüss.
- - da war die Firma aus Köln, die mir nach ein paar Tagen zurückschrieb, ob es denn keine Agenturen in Dortmund gäbe, man suche eigentlich einheimische Bewerber. Daraufhin schrieb ich kurz und knackig zurück, dass ich es mir dank A-Amt im Nacken schlecht aussuchen kann, nur örtliche Agenturen anzuschreiben und dass sie doch bitte die Information, dass sie nur lokale Bewerber haben wollen, in den Ausschreibungen mitteilen könn(t)en. Schien gewirkt zu haben - am nächsten Tag war sowohl auf deren als auch der Jobportal-Website die Info zu finden ...
- - im Gegensatz dazu war da die Firma aus dem Bergischen (Land), von der keine 30 Minuten nach der Bewerbung ein Anruf(!) kam, wann ich denn Zeit für ein Gespräch hätte. Verwirrt sagte ich »heute noch?« - entschied mich dann aber doch noch für 'ne kleine
VerschnaufpauseVorbereitungsphase. Der Termin ist dann nächste Woche. - - finally waren und sind da sämtliche Firmen, die sich bisher - auch bei Nachfrage - gar nicht gemeldet haben. Weder positiv (Termin vereinbaren) noch negativ (Absage), obwohl ich seit einiger Zeit jedes Mal dazuschreibe, dass man doch bitte bitte (mit Zucker drauf) jedweden Bescheid geben möge, auch bei ner Absage. Scheint wohl auch nicht zu helfen.
Zu deren Verteidigung sei gesagt, dass es sicherlich bessere, ausführlichere, schönere etc. Bewerbungsanschreiben von zigtausend potentiellen Interessenten gibt, die meine bei weitem überragen; dennoch bin auch ich, als (zukünftiger, möglicher) Kunde, Mensch, Kreativer (etc.) eine Person, der man eine kurze Nachricht zugehen lassen kann, wenn Post bezüglich Arbeitssuche eingehen sollte. In einem weisen Bewerbungshandbuch stand mal (so oder ähnlich), dass man Firmen, die sich nach n Wochen immer noch nicht gemeldet haben, bezüglich einer (positiven) Antwortin den Wind schiessen abschreiben könne. Das werde ich dann demnächst wohl mal tun.