Unangenehmer Nachgeschmack

Fieser Nachtrag zum gelaufenen Pressure Festival vom letzten Wochenende - in Bildform:
peta2-Werbung im Programmheft vom Pressure Festival 2006
(grössere Abbildung bei flickr)

Da scheint die Jugendorganisation des Vergleiche ziehenden Tierschutzunternehmens so ganz am Rande diese Gleichsetzung wieder weiterführen zu wollen - oder wie soll man das verstehen?

Hier spielt die Musik

Und zwar heute abend im Emo-Keller, Essen-Rüttenscheid: I Object (DIY-Hardcore mit Attitüde und Frauengesang) sowie Sirens und Positive Strike hier ausse Gegend, präsentiert von 12xu (was son büschen suchmaschinieren alles ans Tageslicht fördert ...)

I Object - Banner der Website
Anhören kann man sich vier Lieder der Amis bei myspace (wo auch sonst). Das geht nach vorn. Und meinereiner heute abend dort hin.

Wa(h)re/r Metalcore - Pressure Festival (2 und Schluss)

Dann fassen wir mal grob zusammen: danke, dass ich für diese drei Tage keinen Eintritt zahlen musste. Ehrlich.

Von ungezählt 30 Bands hab ich ganze fünf gesehen. Ungefähr. Nicht gerechnet die überflogenen Kombos. Also hat sich unglaublich gelohnt. Bin begeistert.

Watt anne Kappe haben: Dland ...
Der Samstag war besonders exquisit, weil ein Grossteil der Metaller bundesauswahlteamfreundlich waren und einige Stände gar den nationalen Lappen geflaggt hatten. Das ist also deren politisches Verständnis. Soso.

Leeway überzeugten mich als einzige Band. Schöne alte Schule mit einem feist tobenden Sänger in Mr. Chi-Pig-Manier (SNFU). Sehr schön.
Gar nicht schön dabei waren selbst hier die anzutreffenden Pit-Kickboxer/innen(!), die aber auch jeder noch so lauen Note eine gewalttätige Bewegung abzuringen versuchten. Wäh.

Dabei kam es auch zu einer sehr putzigen Situation, als bei Purified In Blood (!) ein Pit-Jünger blutende Blessuren davontrug und sich die Meute direkt über die blutige Pfütze hermachte und seinen Körpersaft als Kriegsbemalung in der (eigenen) fiesen Fratze verteilte. Sehr friedfertig das alles hier, jawohl.

Am Sonntag dann locker ausklingen lassen und dank schwüler Aussen- und selbiger Hallentemperatur schon beim stehen schwitzen wie nix gutes. Maroon bot zumindest mir das erste Schlagzeugsolo in (Metal-)corekreisen. Da passten dann auch die RockHard-Flaggen über der Bühne. Selbst für Mitklatsch- und Nachsingparts waren die sich nicht zu peinlich.

Was bleibt? Mit dem Alter wird dieses Festival immer banaler und langweiliger, zumindest was das Line-Up angeht. Da ging schon mal mehr. Zumindest war dieses Jahr kein/e Tote/r zu beklagen, obwohl die Sanis (so am Sonntag gesehen) schon manches Mal Probleme hatten, die Versehrten auch von ihrer körperlich misslichen Lage zu überzeugen, und sich doch lieber versorgen als wieder in den im Pit schleifen zu lassen. Wer's braucht.
Im nächsten Jahr möchte ich dann doch lieber leichter verdaulicheres Merchandise gewinnen, wenn's geht.

Wa(h)re/r Metalcore - Pressure Festival (1)

Ach ja. Jeder Generation die Szene, die sie verdient. Wenn Du auf Körperkult mit dicke Muckies und vielen bunten Tattoos, lauter, echt richtig harter Musik sowie düsteres Merchandise mit individuell interpretierbarer Aussage stehst, dann versuch doch mal die Hard äh - Metalcore-Szene.

Hier herrscht noch Zucht und Ordnung, die Frauen sind schmückendes Beiwerk, versuchen sich (meist vergeblich) im windmühlenflügel-pogenden Boxer-Moshpit per Badge (»More Clit in the Pit!«) zu behaupten, der ganz klar die basslastige, brüllcorige Begleitmusik vonne Bühne per Ausdruckstanz definiert.
Herzlicher Totenkopfaufnäher auf verlängertem Rücken

Gestern gab's die Eröffnung des fünften Pressure Festivals im ehem. Soundgarden, der jetzt - Veränderung, Veränderung! - Toxic heisst. Sonst hat sich augenscheinlich nix geändert.
Zum Einlass kroch man per kilometerlanger Schlange (Fotos gibt's bis zum Wochenende bei flickr, wo sonst). Am Ziel wurde man per Armbändchen (für bis zu drei Tage lang) gebrandmarkt (Foto folgt). Kakke.

Im fürchterlich düsteren Inneren trifft man die üblichen Verdächtigen, sogar Dave Horrorbiz, der ja eher die D.I.Y-Schiene bedient, ist anzutreffen. Ansonsten reichlich wie oben geschildert: dicke Arme, Muckishirts, noch mehr Tattoos und Myriaden von Propagandaflyern, die natürlich hochglänzend auf die nächsten Events oder gar eine kuschelige »Dating Community« hinweisen. Schauder.

Die Frischluftzufuhr im Laden lässt zu wünschen übrig, das macht die Kämpfer im Pit gleich noch viel schwitziger. Huargh. Man stiert eher auf die Boxereien vor als auf das Gepose auf der Bühne, den Sound dazu kann man auch während der Übertragung der Fussballspiele auf verschiedenen Fernsehern im Hintergrund laufen lassen.

Der Vorteil von Gratiskarten ist, dass man nicht zwanghaft verpflichtet ist, den nicht gezahlten Eintritt wieder rauszukriegen, indem man möglichst viele Bands mitnimmt. So hab ich dann auch nur drei von insgesamt sieben Combos gesehen, die Headliner des Abends knick ich mir ganz, schau lieber in der Pizzeria des Herzens Frankreich beim zahlreichen Chancenversieben zu.

Heute und morgen dann im beschaulichen Herner Gysenberg die Runden zwei und drei. Zumindest soll die Ausweichfläche dort grösser sein. Let's see.

Invalides Spammerpack!

Also, Freunde der schlecht gemachten Phishing-Mails, so ja nu nicht:
Quellcodeschnipsel einer Spammail
(grössere Ansicht)

Erstmal kommt Eure fürchterlich schlechte Spammail vermeintlich von Amazon, wo ich im Leben noch kein Kunde war. Zum anderen: solch fieser Quältext mit font-Tags, ohne Angabe von Doc- sowie Content-Type, keine saubere, geschweige denn semantische Strukturierung (ein fieser div) - so könnt Ihr bei mir nun echt nicht landen.

Nebenbei sollte man den Freunden von »mujweb« mal unfreundlich auf die Finger klopfen, weil die solchen Arschkrampen überhaupt Unterschlupf bieten.